Roj
Hallo Roj
Ich möchte Dir an dieser Stelle etwas mitteilen, was die Sache von dem Fach sagt, das ich Dir
in der letzten Stunde nahebrachte, der Sozialwissenschaft, in der Oberstufe angeboten.
Ein Fach, das sanft in die Fragen der Philosophie geleitet, ein Fach, das sich zum Beispiel
mit der durch Freud aufgebrachten Frage, wie Träume zu kategorisieren seien, beschäftigt.
Er stellte sich diese Frage im Bewußtsein, sie völlig ohne vorherige auch nur ansatzweise durch
die im Alltagsverstand aufgebrachten Bewußtseinsweisen zu bearbeiten. So macht es der Wissenschaftler,
der Denker.
Jedoch weiß er, dass er alles, was je darüber gedacht und gefühlt worden ist, mitdenkt, mitdenken muss.
Und so hat es zu sein. So hat er es getan.
Es ist schon alles in der Frage, durch die ich in etwas wie Wissenschaftlichkeit hineingehe.
Sonst kann es keine Wissenschaft sein, was ich betreibe.
Was heiß das, dass Deine Großmutter nach ihrem Tod immer in Deinen Träumen erschien, sie es immer noch
mit größeren Abständen tut. Was hast Du davon zu halten?
Heißt das zunächst, dass ich durch den Tod der Großmutter meiner eigenen Sterblichkeit erstmals mir
bewußt wurde?
Und wenn ich dieses Bewußtsein bekommen habe, was bedeutet es für mich?
Macht mich diese leidige Endlichkeit schwach oder stark?
Heißt es, dass dieses unwillkommene Vergehen vielleicht sogar ein total endliches sein könnte und alle
Religionen das Trauma der Menschheit, eines jeden einzelnen Menschen, sterben zu müssen, vergessen machen wollen und somit
ein sogenannter frommer Wunsch sind?